Die Hafnerstraße entstand mit Sicherheit bereits im Zuge der Anlage des neuen Marktes (=Hauptlatz) zu Beginn des 14. Jahrhunderts. An ihrer Einmündung in die „Frohner“-Kreuzung, genauer gesagt zwischen den Häusern Hafnerstraße Nr. 6 und 11, befand sich bis 1843 das „Untere Markttor“ (auch Wiedentor genannt) der Befestigungsmauer, die das Marktviertel umgab. In alten Aufzeichnungen findet sich daher als eine Art Adressbezeichnung für die Hafnerstraße schlicht die Anmerkung „beim unteren Markttor“. Also südliche Zufahrtsstraße zum Hauptplatz blickt sie auf eine lange Tradition als Standort für Handels- und Gewerbebetriebe zurück. Im Zuge der Einführung der Straßenbezeichnungen im Jahre 1898 wurde diese Straße nach dem ersten Mistelbacher Bürgermeister, den Lebzelter Franz Hafner, benannt.
Die Hafnerstraße um die Jahrhundertwende
Die Hafnerstraße mit Blickrichtung stadtauswärts im Jahre 1928
Hafnerstraße Nr. 8
Hier befand sich jedenfalls wohl bereits Ende des 15. Jahrhunderts das Gasthaus zum weißen Rössl. Es handelte sich dabei um das einzige Haus der Hafnerstraße, dass vor der Stadtbefestigung bzw. dem hier befindlichen Wiedentor lag. Das Haus gehörte zur Pfarrholdengemeinde und gehörte über viele Jahre zum Stiftungsgut der Pfarre und wurde verpachtet.
Das Gasthaus „zum weißen Rössl“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts
Wo befindet sich die Hafnerstraße?
Quelle:
Spreitzer, Prof. Hans: Beim unteren Markttor In: Mistelbach in Vergangenheit und Gegenwart, Band I, S. 261