Lanzendorf wurde im Sommer 2018 innerhalb weniger Wochen zweimal von heftigen, lokal begrenzten Starkregenfällen heimgesucht, die das Kanalsystem überforderten und zur Folge hatten, dass auch Schlamm- und Wassermassen von den Feldern ins Ortsgebiet eindrangen. Doch das schlimmste Hochwasser der letzten Jahrzehnte, wahrscheinlich sogar des gesamten 20. Jahrhunderts, brachte das Jahr 1994 und auch damals kam es binnen weniger Wochen zweimal zu extremen Überschwemmungen. Das erste Hochwasser ereignete sich am 26. Mai 1994 als in der Folge heftiger Gewitter, die in ganz Ostösterreich wüteten, viele Häuser in der Ziegelofengasse und Teilen der Lanzendorfer Hauptstraße durch Schlamm von den Feldern vermurt wurden und auch die Keller und Gärten der Siedlung am Wiesengrund wurden überschwemmt. Wenige Wochen später am 19. Juli 1994 kam es dann aufgrund mehrere Tage währender heftiger Regenfälle dazu, dass weder Kanalisation, noch Böden, weiteres Wasser aufnehmen konnten und sogar das ansonsten kleine Rinnsal Lanza trat über seine Ufer. Auch bei der Zaya fehlten damals nur wenige Zentimeter ehe sie sich über ihr Bachbett hinaus ausgebreitet hätte. Die Lanzendorfer Hauptstraße, Schricker Straße, Weinhebergasse und Ziegelofengasse standen unter Wasser (und Schlamm) und damals wie heute war die Freiwillige Feuerwehr unermüdlich im Einsatz, um die Wassermassen einzudämmen und bei den Aufräumarbeiten die Unmengen an Schlamm zu beseitigen. Um künftig ein Überlaufen der Bäche zu verhindern, wurden von Gemeinde und Land entlang der Zaya Retentionsbecken geschaffen und das Bachbett mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt.
Untenstehend ein paar Aufnahmen, die das Hochwasser vom 19. Juli 1994 dokumentieren.
Quellen:
-) Schöller, Alfred & Jolanda/ Schön, Johann: Lanzendorf – einst und heute (1996), Teil II, S. 29
Fotos: © Marianne Kruspel, 1994