Mit Beschluss des Mistelbacher Gemeinderates vom 26. März 1998 wurde diese Straße am oberen Ende der Steinhübel-Siedlung nach dem ehemaligen Gemeinderat bzw. geschäftsführenden Gemeinderat (=Stadtrat) Philipp Lustig benannt. Tatsächlich dürfte die Geschichte dieses Weges aber bereits Jahrhunderte zurückreichen. Ende des 18. Jahrhunderts existierte die heute Richtung Eibesthal führende Waisenhaustraße noch nicht, allerdings zeigen die aus dieser Zeit stammenden Karten der Josephinischen Landesaufnahme, dass zwei Wege in den nahegelegenen Nachbarort führten und beide nahmen ihren Anfang etwa im Kreuzungsbereich Neustiftgasse/Hochgasse. Hier nahe dem vor Jahrhunderten abgekommenen Schloss der Herren von Mistelbach befand sich einst der „Alte Markt“, also das Zentrum Mistelbachs bevor Anfang des 14. Jahrhundert der Hauptplatz bereits in seinen heutigen Ausmaßen als „neuer Markt“ angelegt wurde. Dass wie beschrieben die beiden Wege nach Eibesthal hier ihren Anfang nehmen, kann wohl auch als Hinweis gesehen werden, dass diese Wege schon früh in der Geschichte Mistelbachs entstanden sind. Einer der beiden Wege zweigt kurz nach der beschriebenen Stelle von der Neustiftgasse links ab und dieser Weg, der im Ortsgebiet heute den Namen Christine Nöstlinger-Weg trägt, führt in etwa entlang der auf den historischen Karten verzeichneten Strecke als Güterweg in den Eibesthaler Unterort. Der zweite Wege führte über die Hochgasse in einen heute noch bestehenden Hohlweg, setzte sich entlang des heutigen Philipp Lustig-Wegs fort und zweigte dann via dem oberen Stück des Höhenweg in jenen Weg ab, der der heute Richtung Eibesthal verlaufenden Straße entspricht.
Wo befindet sich der Philipp Lustig-Weg?