wirkl. Hofrat Dipl.-Ing. Walter Thurner
* 26.8.1920, Mistelbach
† 18.9.1996, Weidling bei Klosterneuburg
Walter Hans Thurner wurde als dritter von vier Söhnen in die Familie von Leopold Thurner, Sekretär des Bezirksarmenrates und in dieser Funktion auch Verwalter des Bezirkswaisenhauses1, und dessen Gattin Barbara im Jahre 1920 in Mistelbach geboren.2 Den Namen Thurner führte die Familie erst seit dem Jahr 1919, denn eigentlich hieß Thurners Vater Schebesta und nachträglich änderte das zu diesem Zeitpunkt bereits seit 11 Jahren verheiratete Ehepaar den gemeinsamen Namen auf Thurner – den „Mädchennamen“ der Mutter.3 Die Hintergründe für diese Namensänderung sind nicht bekannt, allerdings waren Namensänderungen von tschechischen bzw. slawischen Namen – und um einen solchen handelt es sich bei der eingedeutschten Form Schebesta (ursprünglich wohl Šebesta) – damals recht häufig. In Mistelbach herrschte seit dem Ende des 19. Jahrhunderts ein betont deutschnationales Klima und unabhängig davon ob sie nun politisch im nationalen Lager standen, legten viele Menschen dem Zeitgeist entsprechend Wert auf „deutsch“ bzw. „germanisch“ klingende Namen. Darüber hinaus waren in der jungen Republik Namensänderungen deutlich einfacher zu bewerkstelligen als zu Zeiten der Monarchie – es gab hier also so etwas wie einen Nachzieheffekt. Walter Thurner war somit der erste Sohn der Familie der bereits mit dem geänderten Namen geboren wurde. Die Familie lebte jedenfalls ab der Geburt Walters an der Adresse Oserstraße Nr. 23, also in einer Wohnung in einem der sogenannten Meeß-Häuser.
Die Familie Thurner in der Nachkriegszeit – Die Brüder Walter (rotes X), Godfried, Heinrich und Hermann gemeinsam mit ihren Eltern Barbara und Leopold Thurner
Die familiären Verhältnisse in denen Thurner aufwuchs können wohl als kleinbürgerlich, und stark vom katholischen Glauben geprägt, bezeichnet werden. Außergewöhnlich für die damalige Zeit ist die Tatsache, dass es der Familie gelang allen vier Söhnen eine Laufbahn als Akademiker (Arzt, Priester, Mittelschullehrer und Diplom-Ingenieur) zu ermöglichen.4 Bei Thurners zweitältestem Bruder handelt es sich um Monsignore Heinrich Thurner, der von 1950 bis 1959 als Pfarrer von Paasdorf wirkte.5 Walter Thurner verlebte seine Kindheit in Mistelbach und besuchte hier auch die Volksschule. Als Pater Otto Bader 1930 ein St. Georgs-Pfadfinderkorps in Mistelbach gründete, zählte Thurner zum Kreis der ersten Pfadfinder.6
Walter Thurner (rotes X) zählte zu jenen 16 Buben mit denen P. Otto Bader (rechts neben Thurner) im Jahre 1930 die Pfadfindergruppe Mistelbach gründete
Doch bereits im folgenden Jahr führte ihn seine schulische Laufbahn fort aus seiner Heimatstadt – Mistelbach sollte erst Jahrzehnte später Standort einer höheren Schule werden – und zu seinem großen Bedauern damit auch weg von seinen Pfadfinderbrüdern. Im Schuljahr 1931/32 besuchte er die 1. Klasse des Bundesgymnasiums in der Kundmanngasse im 3. Wiener Gemeindebezirk und er wohnte in dem vom Salesianerorden geführten Knabeninternat „Salesianum“ in der unweit entfernt gelegenen Hagenmüllergasse.7 Ab dem Schuljahr 1932/33 besuchte Thurner dann schließlich das Gymnasium in Hollabrunn – wie bereits seine älteren Brüder vor ihm – und in den ersten Jahren war er auch Zögling des dort befindlichen erzbischöflichen Knabenseminars. Doch schon in den höheren Klassen wurde für ihn klar, dass er keine geistliche Laufbahn anstrebte und möglicherweise wollte er sich dem dort herrschenden strengen Regiment nicht weiter beugen und schied aus dem Knabenseminar aus. Während seiner Schulzeit in Hollabrunn wurde er 1937 Mitglied der katholischen Mittelschulverbindung „Arminia“ Hollabrunn, der auch sein um zehn Jahre älterer Bruder Godfried angehörte. „Arminia“ wurde nach dem sogenannten „Anschluss“ im März 1938 so wie de facto alle nicht-nationalsozialistischen Organisationen aufgelöst, und trotzdem sich Thurners Erfahrung als aktiver Verbindungsstudent daher auf eine kurze Zeit beschränkte, gehörte er „Arminia“, die nach dem Zweiten Weltkrieg wiedererstand, zeit seines Lebens als sogenannter „Alter Herr“ an.8 Im Frühjahr 1939 legte Thurner am Hollabrunner Gymnasium erfolgreich die Reifeprüfung ab9 und wurde danach über den Sommer für einige Monate zum Reichsarbeitsdienst (RAD) eingezogen, bei dem junge Erwachsene beiderlei Geschlechts zur Arbeitsdienstleistung, zumeist als Erntehelfer oder Hilfskräfte bei arbeitsintensiven Großbauprojekten, verpflichtet wurden. Neben dem volkswirtschaftlichen Nutzen und der ideologischen Indoktrinierung im Sinne des Nationalsozialismus diente der Reichsarbeitsdienst aber auch bereits der militärischen Vorerziehung in Hinblick auf den für die männliche Jugend zumeist unmittelbar anschließenden Dienst in der Deutschen Wehrmacht. Thurner dürfte seine Dienstzeit in den Sommermonaten 1939 im RAD-Lager Pottenhofen bei St. Pölten verbracht haben.10
Mit Beginn des Wintersemesters 1939/40 nahm er ein Studium im Fach Bauingenieurswesen an der Technischen Hochschule Wien (=heutige TU Wien) auf, doch bereits nach einem Jahr wurde er im Oktober 1940 zur deutschen Wehrmacht eingezogen. Thurner kam zur Luftwaffe und wurde der 5. Kompanie des Flieger-Ausbildungs-Regiments 62 zugeteilt und dürfte dort die damals etwa eineinhalb Jahre dauernde Ausbildung zum Flugzeugführer (=Pilot) absolviert haben.11 Ab 1943 scheint er dann bei der 10. bzw. später 8. Staffel des Kampfgeschwaders 2, das Bombenangriffe auf England flog, auf. Es handelte sich dabei um Stör- bzw. Vergeltungsangriffe, die sich zumeist gegen die britische Bevölkerung richteten – zu mehr war die zu diesem Zeitpunkt aufgrund strategischer Fehler bereits stark dezimierte und über alle Fronten verteilte deutsche Luftwaffe nicht mehr in der Lage. Die Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944 sollte nicht nur den Kriegsverlauf maßgeblich beeinflussen, sondern auch das Leben des Unteroffiziers Thurner. Die Angriffe auf Großbritannien hatte seine Einheit von Frankreich aus, unweit von den Landungszonen entfernt, geflogen. Es ist nicht überliefert, ob Thurner während eines Flugeinsatzes an diesem Tag abgeschossen wurde oder etwa durch die die Landung begleitenden Luftangriffe schwer verwundet wurde. Tatsache ist, dass Thurner am sogenannten „D-Day“ bei einem Abschuss bzw. Absturz (oder einem Granattreffer am Boden) sein rechter Fuß abgerissen wurde und er zunächst in einem Lazarett unweit des Landungsgeschehens entfernt behandelt wurde.12 Nachdem er diese schwere Verletzung überlebt und das Gehen mit einer Prothese wieder neu erlernt hatte, war der Krieg für ihn jedenfalls zu Ende und er durfte nachhause um sein Studium fortzusetzen.
In der Zeit unmittelbar nach Kriegsende waren weite Teilen der männlichen Bevölkerung – von Kindern und Greisen abgesehen – noch immer und zum Teil für weitere Jahre über ganz Europa verstreut bzw. in Kriegsgefangenschaft. Dadurch, dass er als Kriegsinvalide in der Heimat weilte, konnte Thurner im Dezember 1945 die Wiedergründung der Mistelbacher Pfadfinder initiieren und er übernahm die Führung der Gruppe. Auch die Pfadfinder wurden 1938 von den Nationalsozialisten aufgelöst und ihr Inventar bzw. die Ausrüstung hatte sich die Hitlerjugend einverleibt. Die ersten Heimstunden mit den fünf Buben, die den Grundstock für den Neubeginn der Mistelbacher Pfadfinder bildeten, hielt Thurner in der elterlichen Wohnung in der Oserstraße ab. Später konnte ein kleines Zimmer im Kolleg als Heim genutzt werden bzw. nachdem die ersten jungen Pfadfinder im April 1946 ihr Versprechen abgelegt hatten, gelang es im darauffolgenden Monat eine am Südtirolerplatz befindlichen Baracke (=heutiger Spielplatz), die während der NS-Zeit für den „Bund deutscher Mädchen“ errichtet worden waren, zu beziehen. Die Gruppe erhielt großen Zulauf und im August 1946 führte Thurner eine Gruppe von 19 Mistelbacher Pfadfindern zu einem zweiwöchigen Lager nach Vorarlberg, das von den französischen Pfadfindern mit Unterstützung der französischen Besatzungsmacht veranstaltet wurde. Die Reise ans andere Ende Österreichs war damals zweifelsohne ein Abenteuer und eine große Herausforderung immerhin mussten zwei innerösterreichische (Zonen-)Grenzen passiert werden.6
Vermutlich 1946: Walter Thurner (rotes X) mit der Fuchsenpartulle – jenen fünf Buben mit denen er die Pfadfinder in Mistelbach nach dem Krieg wiedergründete. v.l.n.r..: Josef Bader, Hermann Körbel, Hauptfeldmeister Walter Thurner, Körbel, Robert Bauer, Julius Zimprich
Bald stellte es sich für Thurner jedoch als zunehmend schwierig heraus das Studium in Wien mit seinem Engagement bei den Pfadfindern in Mistelbach zeitlich in Einklang zu bringen und nachdem er die Gruppe ein Jahr geleitet hatte, gab er diese Aufgabe an Pater Volkmar Kraus weiter. Pater Volkmar konnte auf der von Thurner geschaffenen Basis aufbauen und unter seiner jahrelangen engagierten Führung wurden die Mistelbacher Pfadfinder schließlich zu dem was sie über viele Jahrzehnte hinweg blieben: eine der größten und aktivsten Pfadfindergruppen Niederösterreichs. Auch wenn Thurners späterer Lebensweg ihn nur mehr sporadisch nach Mistelbach führte, blieb er den Mistelbacher Pfadfindern natürlich stets verbunden, und gehörte auch der Mistelbacher Pfadfinder-Gilde an. Bei den Pfadfinder-Gilden handelt es sich um Zusammenschlüsse von Menschen, die sich über die Jugend hinaus der pfadfinderlichen Idee verbunden fühlen. Auch nach seiner Mistelbacher Zeit, vermutlich an seinem späteren Wohnort Weidling bei Klosterneuburg – dürfte er weiterhin in der Pfadfinderbewegung aktiv gewesen sein, zumindest wird in einem Nachruf darauf hingewiesen, dass er später auch Funktionen als Bezirksfeldmeister und Landeskorpssekretär bekleidete.13 Seine Erinnerungen an die Gründungszeit und die von ihm geleitete Wiedergründung sind auch wesentlicher Bestandteil der aus Anlass von Jubiläen herausgegebenen Festschriften der Mistelbacher Pfadfindergruppe.
Sein Studium im Fach Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule (heute Technische Universität) Wien schloss er 1950 als Diplom-Ingenieur ab.14 Thurners erste berufliche Station(en) nach dem Studium sind nicht überliefert, ab 1952 scheint er dann schließlich im Baudienst der niederösterreichischen Landesregierung auf. Thurner war dem Landesamt B/3 zugeteilt, in dessen Zuständigkeit die Bereiche Allgemeiner Wasserbau, Gewässerregulierung und Hochwasserschutz gehörten15 Am 3. Juli 1957 schloss er den Bund der Ehe mit der um 18 Jahre jüngeren Ingeborg Glas (*1938, †2018) aus Stockerau. Dieser Verbindung dürften zumindest zwei Kinder entstammen und zusammen mit seiner Familie lebte Thurner in Weidling bei Klosterneuburg.
1967 kam es auf Thurners Initiative hin zur Gründung des Gewässer-Dachverbands Marchfeld-Weinviertel in dem sich 13 Wasserverbände der Bezirke Mistelbach und Gänserndorf zwecks Bündelung von Ressourcen zur Erhaltung und Pflege der Gerinne zusammenschlossen. Im Laufe der Jahre traten dem Dachverband weitere Wasserverbände der Region bei und Anfang der 2000er Jahre war er für Gerinne mit einer Gesamtlänge von 1300 Kilometern verantwortlich.16
Seit Jahrhunderten sorgten Hochwasser in dem das Ortsgebiet durchfließenden Mistel-Bach für große Schäden an den angrenzenden Gebäuden und darüber hinaus war auch die hygienische Situation problematisch, da der Bach zur Ableitung der Abwässer genutzt wurde und daher einer Kloake glich. Seit Jahrhunderten hatten Fleischhauer, Gerber und Färber ihre Betriebe unmittelbar am Bach errichtet, um so ihre Abfälle und Abwässer möglichst einfach „entsorgen“ zu können. Nachdem der Bach jedoch meist nur wenig Wasser führte und aufgrund von geringem Gefälle nur sehr gemächlich dahin floss, blieb der üble Gestank und der Unrat zurück, sodass der Bach eine ideale Brutstätte für Keime bildete. Die schlechte Wasserqualität hatte natürlich auch negative Auswirkungen auf die Brunnen der im Nahbereich des Bachbetts gelegenen Häuser und all diese Probleme werden bereits in einem 1884 im Amtsblatt der Bezirkshauptmannschaft veröffentlichten Sanitätsbericht thematisiert und als größter Missstand in hygienischer Hinsicht dargestellt.18 Zusätzlich zum Hochwasserschutzaspekt und den Vorteilen aus sanitärer Sicht, hatte die raschere Fließgeschwindigkeit auch einen Drainageeffekt wodurch bisher feuchte Wiesen und Sumpfgebiete entlang des Bachlaufs für die Landwirtschaft nutzbar wurden. Heute ist bekannt, dass diese bis in die 1970er Jahre gepflogenen Regulierungsmaßnahmen einerseits nicht den gewünschten Schutz vor Hochwasser bieten und andererseits eine negative Auswirkung auf den Grundwasserpegel haben.
Die Arbeiten an der Regulierung der Mistel im (damaligen) Gemeindegebiet dauerten bis 1915, doch zeichneten sich schon bald Probleme ab – wohl auch weil das Projekt entgegen ursprünglichen Plänen nur in einer abgespeckten Version realisiert wurde. Der Verlauf der Mistel wurde von der Gemeindegrenze kurz vor Siebenhirten bis zur Einmündung in die Zaya reguliert und im Zuge dieser Maßnahme kam es auch zu einer Regulierung einiger kleiner Zuflüsse (zB Seebrücklgraben). Die Regulierung brachte es außerdem mit sich, dass alle Brücken und Stege im Gemeindegebiet erneuert werden mussten. Schlechte Bodenverhältnisse, aggressive Abwässer, der gestiegene Bodendruck durch den zunehmenden Verkehr und außergewöhnlicher Wasserandrang, sorgten in den folgenden Jahrzehnten dafür, dass häufig Schäden am Gerinne und an der Böschungspflasterung auftraten. Die hieraus entstehenden laufenden Kosten stellten für den mit der Erhaltung betrauten Wasserverband „Zayakonkurrenzausschuss Mistelbach-Laa“ eine gehörige finanzielle Belastung dar, die dieser auf Dauer nicht bewältigen konnte. Also gab es bereits in den 1960er Jahren Gespräche seitens der Stadt mit den zuständigen Stellen des Landes bezüglich einer Verbauung des Mistelbachs. Nach Abwägung aller möglichen Varianten kam man schließlich zum Schluss, dass eine neuerliche Regulierung samt Eindeckung der Mistel langfristig gesehen den größten Nutzen bringen würde. Die Gesamtkosten hierfür beliefen sich auf 100 Millionen Schilling – eine gigantische Summe für die damalige Zeit, die von Bund, Land und Gemeinde gemeinsam gestemmt wurde. In den Jahren 1973-1982 wurde der Bach auf einer Länge von rund 1,8 Kilometern reguliert und eingedeckt und hierdurch wurden 15.000 m² an Fläche neu geschaffen. Zusammen mit bereits bestehendem Gemeindegrund stand nach Abschluss des Projekts eine Gesamtfläche von rund 25.000 m² Fläche zur Verfügung auf der etappenweise die „Grüne Straße“, eine Nord-Süd-Verkehrsachse für Fußgänger und Radfahrer und ein Naherholungsgebiet inmitten der Stadt, realisiert wurde. Somit gelang es einen notwendigen Zweckbau als Chance zur zukunftsweisenden Neugestaltung des Stadtbildes zu nutzen.19
Hofrat Thurner war mit gemeinsam mit seinen Mitarbeitern mit der Bauleitung dieses Jahrhundertprojekts betraut und erwarb sich mit dessen vorbildlicher Realisierung große Verdienste um seine Heimatstadt. Über dieses Projekt veröffentlichte Hofrat Thurner unter dem Titel „Mistelbach in Mistelbach: Regulierung, Instandsetzung, Eindeckung 1973-1982“ auch einen Beitrag im Rahmen der Schriftenreihe „Mistelbach in Vergangenheit und Gegenwart„. Zu dieser aus fachlicher Sicht sicherlich tadellosen Publikation muss allerdings angemerkt werden, dass die am Beginn stehenden allgemeinen Ausführungen zur Geschichte Mistelbachs nicht dem damaligen Forschungsstand entsprachen und zum Teil als haarsträubender Unsinn bezeichnet werden müssen.
In Zusammenhang mit der Regulierung der Mistel im Gemeindegebiet der damals noch selbständigen Gemeinde Frättingsdorf wurde Dipl.-Ing. Thurner 1971 zum Ehrenbürger von Frättingsdorf ernannt.20
Vermutlich im Jahre 1985 dürfte Hofrat Thurner in den Ruhestand übergetreten sein.21 Er verstarb am 18. September 1996 in seinem Haus in Weidling bei Klosterneuburg und wurde am 27. September 1996 auf dem Weidlinger Friedhof bestattet.22
Mit Beschluss des Mistelbacher Gemeinderats vom 11. Dezember 2003 erhielt die bis dahin namenlose, entlang der Mistel verlaufende Verlängerung der „Grünen Straße“ zwischen Michael Hofer-Zeile und Industrieparkstraße den Namen „Walter Thurner-Promenade“ – auf den Straßenschildern findet sich allerdings die Bezeichnung „Hofrat Thurner-Promenade„.
Wo befindet sich die Hofrat Thurner-Promenade?
Bildnachweise:
-) Portrait: Ausschnitt aus dem Foto „Pfarre, 1978, 40-jähriges Priesterjubiläum, Thurner Heinrich Bild 10“ aus der Topothek Pillichsdorf (Besitzer Fam. Preyer – freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Herrn Franz Unger)
-) Foto Familie Thurner: Foto „Alltagsleben um 1945, Familie Thurner“ aus der Topothek Pillichsdorf (Besitzer Josef Muhsil – freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Herrn Franz Unger)
-) Pfadfinder Fotos: Göstl-Archiv
Quellen:
- zu seiner Tätigkeit als Verwalter des Bezirkswaisenhauses siehe: Mistelbacher Bote, Nr. 25/1914, S. 5 (ONB: ANNO);
Mistelbacher Bote, Nr. 25/1922, S. 2 (ONB: ANNO); - Pfarre Mistelbach: Taufbuch (1914-1921), Fol. 259
Eintrag Taufbuch Pfarre Mistelbach - Mistelbacher Bote, Nr. 17/1919, S. 3 (ONB: ANNO);
siehe auch den Vermerk beim Trauungsbucheintrag zur Eheschließung der Eltern: Pfarre Paasdorf: Trauungsbuch (1899-1937), Fol. 48
Eintrag Trauungsbuch Pfarre Paasdorf - Volks-Presse – Wochenblatt für das Viertel unter dem Manhartsberg,, Nr. 7/1950, S. 6
- Gemeindezeitung – Amtliche Mitteilungen der Stadtgemeinde Mistelbach, Folge 1 (Jänner)/1994, S. 6
- Pfadfindergruppe Mistelbach (Hrsg.): Festschrift zum Jubiläum 60 Jahre Pfadfinder, 25 Jahre Pfadfinderinnen (1990), S.
- Vierundfünfzigster Jahresbericht des Bundesgymnasiums im III. Bezirk in Wien für das Schuljahr 1931/32, S. 25
- Sainitzer, Erwin/Fürnkranz, Herbert: Couleurstudent in Hollabrunn (1984), S. 78
- Jahresbericht vom Staatsgymnasium und Realgymnasium in Hollabrunn, 63. Jahrgang – Schuljahr 1932/33, S. 15;
Jahresbericht vom Staatsgymnasium und Realgymnasium in Hollabrunn, 64. Jahrgang – Schuljahr 1933/34, S. 15;
Jahresbericht vom Staatsgymnasium und Realgymnasium in Hollabrunn, 65. Jahrgang – Schuljahr 1934/35, S. 18;
Jahresbericht vom Staatsgymnasium und Realgymnasium in Hollabrunn, 66. Jahrgang – Schuljahr 1935/36, S. 15;
Jahresbericht vom Staatsgymnasium und Realgymnasium in Hollabrunn, 67. Jahrgang – Schuljahr 1936/37, S. 18; - St. Pöltner Zeitung, 4. Jänner 1940 (80. Jg. – Nr. 1), S. 11 (ONB: ANNO)
- dafür, dass er tatsächlich zum Piloten ausgebildet wurde und nicht etwa Teil des sonstigen Flugzeugbesatzung (Bordschütze etc.) war spricht einerseits der lange Verbleib beim Ausbildungs-Regiment, sowie die Tatsache, dass er später dem Ersatztruppenteil Frontfliegersammelgruppe Quedlinburg zugeteilt war.
- Erkennungsmarkenverzeichnissen und Veränderungsmeldungen der Wehrmacht im Deutschen Bundesarchiv, unter folgenden Archivsignaturen: B563-1; B 563/08859; B 563/06107; B 563/06611; B 563/07860;
- Die Mistelbacher Pfadfinder, Folge 5 1996, S. 8
- Auskunft Universitätsarchiv der Technischen Universität Wien (Dank an den Leiter Herrn Dr. Paulus Ebner)
- Österreichischer Amtskalender 1953, S. 122 (ONB: ALEX);
Österreichischer Amtskalender 1954, S. 127 (ONB: ALEX);
Österreichischer Amtskalender 1959, S. 161 (ONB: ALEX);
Österreichischer Amtskalender 1963, S. 88 (ONB: ALEX) - Mistelbacher Gemeindezeitung, Nr. 4/2007, S. 23
- Amts-Blatt der k. k. Bezirkshauptmannschaft Mistelbach, 26. Juli 1884 (2. Jg. – Nr. 30), S. 13717 Eine Regulierung, also eine Begradigung und Betonierung des Bachbetts, sollte für eine raschere Fließgeschwindigkeit sorgen und damit auch bei Hochwasser Entlastung bringen und natürlich auch die stinkenden Abwässer rascher fortspülen. Nachdem das Projekt schon seit längerem geplant war, aber immer wieder verschoben werden musste, nahm man 1912 eine Regulierung des Bachs in Angriff.17Immer wieder ist fälschlicherweise zu lesen, dass die Mistelregulierung im Jahr 1909 begonnen wurde. 1909 wurde mit der Zaya-Regulierung begonnen. Wie dieser zeitgenössische Bericht im Mistelbacher Bote belegt, wurde mit der Mistelregulierung tatsächlich erst 1912 begonnen: Mistelbacher Bote, Nr. 36/1911, S. 4 (ONB: ANNO)
- Informationsblatt: Regulierung des Mistelbaches in Mistelbach;
Thurner, Dipl.-Ing. Walter: „Mistelbach in Mistelbach: Regulierung, Instandsetzung, Eindeckung 1973-1982“ (1983) In: Mistelbach in Vergangenheit und Gegenwart, Band II, S. 121-166 - Weinviertler Nachrichten, Nr. 34/1971, S. 4
- zuletzt scheint er im Ende 1984 erschienenen Amtskalender für das Jahr 1985 auf:
Österreichischer Amtskalender 1985, S. 69 (ONB: ALEX) - Friedhofsbuch der Pfarre Weidling